Gut Grünow

Der Podcast - Das ganze Interview

Natürlich brauchen wir jeden Klick auf den Streamingplattformen, aber nicht jeder von uns hat Spotify und Co. Dafür findet ihr hier den ganzen Podcast in voller Länge. Viel Spaß beim Anhören.

Grünows gibt es einige in Brandenburg. Um es von den anderen namensgleichen Orten zu unterscheiden, hat man sich offenbar schon in früheren Jahrhunderten gedacht, ein beschreibendes Adjektiv dem Ortsnamen voranzustellen. Spricht man mit den Menschen in der Uckermark, so ist bis heute von „verkehrt“ Grünow die Rede. Dabei deutet auf den ersten Blick im Ort nichts auf eine „Fehlerhaftigkeit“ oder dem Zutreffenden „Entgegengesetztes“ hin.

Das Gut wurde von der Familie von Arnim 1690 erworben, ging später an die Grafen Solms und zurück an die Arnims. Immer wieder wechselten die Besitzer: Ab 1780 an die Familie von Briesen und 16 Jahre später war dies Volrad Friedrich Wilhelm von Buch. Über das Aussehen des Herrenhauses, das etwa 1736 errichtet wurde, haben sich kaum Zeugnisse erhalten. Im späten 19. Jahrhundert wurde es stark im zeitgenössischen Geschmack des Neorokoko überformt. Historische Aufnahmen zeigen ein neunachsigen Baukörper mit Souterrain und Mansarddach, dessen mittlere und Seitenachsen durch Risalite geprägt sind. Die Dachlandschaft fand ihre Gliederung einst durch Gauben.

Familie Kühn, die das Gut ab 1881 betrieb und das Herrenhaus umgestalten ließ, wurde 1945 enteignet. Es folgten die typischen Nutzungen der Nachkriegszeit und in dieser Folge wurde das Haus nach funktionalen Gesichtspunkten modernisiert und die einst prägenden Fassadendekorationen entfernt. Und dennoch: Gemeinsam mit dem denkmalgeschützten Park, den noch vorhandenen großen Scheunen sowie der angrenzenden Kirche aus dem 13. Jahrhundert bildet das Herrenhaus den Mittelpunkt eines eindrucksvollen Ensembles.

Bianca Kuhnke und René Armswald schenken dem Haus seit 2017 die Aufmerksamkeit, die es braucht, um es in eine neue Zeit zu führen. Dabei können sie auf Erfahrungen zurückgreifen, die sie an anderer Stelle machen konnten. Bei einem Rundgang durch das Haus klären sie uns auch auf, was in Grünow „verkehrt“ ist: Es ist der Kirchturm, der nicht wie üblich auf der Westseite des Gotteshauses steht, sondern über dem Chor auf der Ostseite.

 

http://www.gut-grünow.de