Pflegschloss Hohenburg

Der Podcast - Das ganze Interview

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Wer durch das oberpfälzische Hohenburg fährt, wird das Pflegschloss möglicherweise leicht übersehen. Etwas versteckt am Ende einer vom Marktplatz abgehenden schmalen Gasse liegt das Gebäude. Es ist eines der letzten noch nicht sanierten und deshalb in der Substanz authentisch und nahezu unverfälscht erhaltenen Landschlösser in der Oberpfalz. 

Dendrochronologisch untersuchte Balken führen uns in das Jahr 1434. Das auf den Kellern aus dem 13. Jahrhundert errichtete Gebäude wurde 1686 um einen weiteren Flügel erweitert. Es entstand die bis heute charakteristische Form des Schlosses aus zwei rechtwinklig zueinander am Hang stehenden Flügeln: der Renaissanceflügel mit seinem markanten Eckerker am Terrassengarten und der barocke, auf den Markt ausgerichtete Flügel. Der Dachstuhl aus dem 17. Jahrhundert trägt noch heute die alten handgeformten Dachziegel. Fenster und Türen mit ihren handgeschmiedeten Beschlägen, Dielen und Terrakotta-Fußböden haben sich ebenso erhalten und geben Einblick in die Wohnstandards jener Zeit – wohl, weil sich eine Instandhaltung des Hauses über die Jahrzehnte nur auf das absolut Notwendige beschränkte. 

Nachdem das Haus für den bischöflichen Pfleger des Hochstifts Regensburg errichtet wurde und auch einige Zimmer zur Unterbringung des Regensburger Bischofs entstanden, wurde es später als Pfründnerhaus und Haus der Armenfürsorge genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebten 16 Familien im Haus, bevor es 1983 leergezogen wurde und vernachlässigter Bauunterhalt zu einer weiteren Verschlechterung des baulichen Erhaltungszustands führte.

Prof. Hans-Hermann Klünemann spricht mit uns in dieser Folge über die Besonderheiten des Pflegschlosses, die Möglichkeiten für eine spätere Nutzung und darüber, warum eine „profitorientierte“ Denkmalnutzung wenig zielführend wäre.